Bereits 2017 warnte die Bundesnetzagentur vor der Lausch-Puppe „Cayla“ und empfahl besorgten Eltern, diese zu vernichten (https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2017-02/my-friend-cayla-puppe-spion-bundesnetzagentur).
Vor einigen Monaten erschien im „Scroller„, einer Medienzeitschrift für Kinder, ein Artikel zum „Spion im Kinderzimmer“, den ich dankbar mit meinen Fünftklässlern gelesen und besprochen habe. Hier ging es um Smarttoys und die Möglichkeit, dass andere mithören, wenn man so ein Spielzeug besitzt. Viele meiner Schüler hatten auch schon von der „sprechenden Barbie“ gehört und schon bald war eine lebhafte Diskussion im Gange. Schnell fragten sich die Kids, wie das wohl mit Alexa, Siri und Co. ist. Hören die etwa auch mit? Ganz schön clever, die Kleinen…
Nur wenige Tage später, am 10. Juli 2019, titelt die Süddeutsche: „Gutachten: Alexa birgt Risiken für Kinder“ und bei netzpolitik.org findet man gar die Schlagzeile: „Googles Assistenzwanze: Auch Bettgespräche werden von Menschen ausgewertet“. NEIN… wer hätte das gedacht?
Es geht also mal wieder um Daten. Viele Daten. Seehr private Daten. Daten, die Geld bringen. Viel Geld. Nur leider nicht uns. Wir geben sie her. Meist „einfach so“. Und oft, ohne es zu wissen.
So – und jetzt die große Frage: Wenn meine 10-jährigen nach 5 Minuten Diskussion das Problem erfassen, das mit solchen Spracherkennungs-Assistenten einhergeht, sollten doch wir Erwachsenen das sofort kapiert haben?! HALLO: Da hört jemand zu, was wir sagen. Ob wir lachen, streiten, reden. Ganz egal. Immer.
Meine interne Umfrage hat ergeben, dass alleine in meiner Klasse drei Viertel aller Haushalte eine solche Box zu Hause haben und eifrig nutzen. Vielleicht klären meine lieben Kleinen ja jetzt ihre Eltern mal auf und die Alexas, Frankas und sonstwas wandern in den dunklen Keller?
Schön wär´s.
Ich selbst besitze so etwas nicht, wenn ich reden, streiten oder lachen will, tue ich das mit meiner Familie und mein Radio mache ich per Knopfdruck an 🙂